Nachdem wir eigentlich schon vor zwei Wochen weiterziehen wollten, sind wir immer noch im Campo 7 Minas bei La Bufadora.
Irgendwie waren wir einfach noch nicht bereit, weiterzureisen.
Die Tage sind mittlerweile sehr kurz (die Sonne geht mit der Winterzeit nun schon vor fünf Uhr unter) und sie sind ausgefüllt mit Büro, Spanisch lernen, Kochen, Backen, Einkaufen, Putzen, Lesen und Spazierengehen.

Die „Campo 7-Bande“ mit Tati und Vagner und unserem Schiffskollegen und Landy-Fahrer Rüdiger (umbenannt in Rodrigo) ist nach der Abfahrt von Nadine, Marcel und ihren drei Buben (Kleines Haus, Grosser Garten) um die StrayMotoCats Stefanie und Lukas, zwei deutsche Motorradfahrer, ergänzt worden. Wir verbringen schöne Stunden mit unseren Reisegefährten aus Brasilien und Deutschland, mit denen wir Reiseerlebnisse austauschen, über Politik und die Welt diskutieren und zwischendurch immer wieder mal mit ein paar Gläsern Tequila feiern. Das Einkaufen und Wäsche-zum-Waschen-Bringen wird aufgeteilt, so dass jeweils nur eine Partei fährt und den anderen das Gewünschte mitbringt.

Auch sonst läuft immer so einiges: von Baja Race-Teilnehmern, die vorbeifahren, um La Bufadora zu besuchen, über nächtliche Polizei-Einsätze (nein, nicht wegen uns 😉 ), Coyoten und Skorpione bis hin zu einem Auto, das die Abzweigung nicht rechtzeitig erwischt hat, und von Riccardo mit seinem Jeep von den Begrenzungssteinen gezogen werden muss. Letzterer schenkt uns auch immer wieder einmal frisch gefischten, zwei Kilogramm-Bonito, den wir unter uns aufteilen.

Die Bekanntschaft von Stefanie und Lukas, die nur mit Zelt, Schlafsäcken und Packtaschen „bewaffnet“ sind, zeigt uns wieder einmal, wie luxuriös wir mit unserem 4 m2-Häuschen unterwegs sind: Wir haben feste Wände, Standheizung (und Klimaanlage), einen Dieselkocher mit zwei Kochfeldern, eine Kaffeemaschine, mit Sonne unbegrenzt Strom, einen Kühlschrank und gefiltertes Trinkwasser! (Wir haben den Tank allerdings inzwischen mit gekauftem „purified Water“ aus der „Fabrik“ gefüllt, da das Brauchwasser im Campo 7 einen beträchtlichen Gehalt an Salz aufweist, das vom Seagull-Filter nicht entfernt wird).

Das Wetter war die letzten zwei Wochen sehr durchzogen. Nach der ausgedehnten Nebelperiode ist es noch kälter geworden (in der Nacht einstellig und auch tagsüber manchmal nur im tieferen zweistelligen Bereich). Dazu hat es nun mehrere Male teils sehr heftig geregnet und gestürmt, wodurch es auch zu Strom- und Telekommunikations-Unterbrüchen kam. Stefanie und Lukas konnten sich zum Glück mitsamt dem Zelt ins feste Häuschen zurückziehen und dort campen.

Nun ist das Wetter aber wieder besser, und nachdem heute bereits Rüdiger Richtung Norden und Stefanie und Lukas Richtung Süden abgefahren sind, wollen wir es ihnen morgen oder übermorgen gleichtun und uns ebenfalls Richtung wärmere Gefilde begeben.

Hier gibt’s nun noch ein paar Eindrücke der letzten beiden Wochen:

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